Emotionen haben im Job nichts verloren - ist das so?

Emotionen sind ein Teil von uns, den wir nicht an der Bürotür abgeben können. Tatsächlich gibt es diesen Irrglauben bis heute in Unternehmen, die traditionell eher autoritär oder patriarchalisch geführt sind. Dort war man mit dem Umgang mit Emotionen oftmals überfordert und verbot sie schlichtweg, nur so einfach geht es nicht.


In der Psychologie sagt man, dass unsere Bedürfnisse zu Emotionen führen. Wird ein Bedürfnis erfüllt, führt es zu positiven Emotionen (und umgekehrt). Emotionen führen wiederum zu Handlungen. Handlung ist in diesem Fall arbeiten und bestenfalls gern und leistungsorientiert arbeiten. Wenn ich also möchte, das Mitarbeitende leistungsorientiert sind, dann wäre der Verbot von Emotionen dem Schließen einer Tankstelle gleichzusetzen, wenn ich Autofahren möchte. Darum rein mit den Emotionen! Das mag erstmal ungewohnt klingen, ist aber die zentralste Forderung von New Work: als ganzer Mensch da sein (nach F. Bergmann, Begründer von New Work). Die ganze Wirtschaft besteht aus Emotionen, die Börse ist entweder depressiv oder euphorisch. Und der so oft zitierte Vergleich mit dem Spitzensport zeigt auch, Emotionen sind Motivator oder Leistungskiller.

Darüber hinaus lassen sich Emotionen nicht abschalten. Auch wenn wir sie nicht zeigen, wirken sie dennoch im Untergrund weiter und zeigen sich in negativen Handlungen, wie Oppositionsverhalten, ständigem Zustimmen, Wettbewerbsdenken, Perfektionismus, Abhängigkeit, Oppositionsverhalten, Festhalten an sinnlosen Traditionen, Machtstreben oder permanentem Ausweichen.

Was bedeutet das für Euch als Führungskraft?
Als Führungskraft ist es deshalb wichtig, die Bedürfnisse meiner Mitarbeitenden und meine eigenen gut zu kennen, empathisch und professionell mit Emotionen umzugehen und Vertrauen aufbauen zu können. Die wenigsten können das intuitiv. Darum ist es nicht nur als Führungskraft wichtig hier Profi zu werden was das Verstehen und den Umgang mit Emotionen betrifft.

Übrigens gibt es gerade einen großartigen Führungstrend ("vulnerable leadership") in dem es maßgeblich darum geht, dass Führungskräfte verletzlich ihre eigenen Emotionen mit ihren Mitarbeitenden teilen.

Sie haben verstanden:
Emotionen sind die größte Superpower, die wir haben!

Das sehen wir vom leadership campus genau so. Deshalb besteht ein großer Teil unserer Arbeit in dem Spüren, Erkennen und Benennen von Emotionen.


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